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Ich war vor kurzem in einer großen Firma zu einem Gespräch mit der Personalchefin eingeladen. Wir unterhielten uns angeregt. Sie war an dem, was wir im Ministerium für Happiness® tun, sehr interessiert.

Dann kam der Moment, der mich wirklich erschreckt und sehr nachdenklich gestimmt hat. Ich habe ihr einen Workshop zum Thema „Stärken stärken“ angeboten. Diesen hat sie vehement abgelehnt. Ich muss wohl ziemlich verwundert dreingesehen haben, denn sie erklärte mir sofort, warum sie dieses Thema nicht anbieten möchte: Sie hat Bedenken was sich daraus entwickeln könnte, wenn jede*r seine persönlichen Stärken kennt.

Jetzt frage ich euch: Was soll denn passieren, wenn Leute wissen, wo ihre Stärken liegen? Vielleicht vermutet sie, dass sie dann unzufriedener werden, wenn sie diese Stärken in ihrem Beruf nicht ausleben können? Vielleicht fürchtet sie, dass Leute ihren Job wechseln wollen oder gar das Unternehmen verlassen möchten?

Ich weiß es nicht. Und ich verstehe es nicht. Denn gleichzeitig erzählt sie mir, dass die Stimmung im Unternehmen nicht sehr gut ist und auch die Fluktuation bei den neu eintretenden Mitarbeiter*innen ein Maß erreicht hat, das Probleme aufwirft.

Sollte es nicht das Ziel eines jeden Unternehmens sein, die Leute, die dort arbeiten bestmöglich nach ihren Stärken einzusetzen? Gerade, wenn wir unsere Stärken (aus-)leben können, geht es uns gut. Wir sind produktiver, kreativer und glücklicher. Die Arbeit geht uns leichter von der Hand und wir fühlen uns wohl. Letztendlich trägt das wiederum zum Unternehmenserfolg bei. Und den streben doch alle an, oder?

Es geht auch grundsätzlich gar nicht darum einen neuen Job zu finden, der den eigenen Stärken entspricht. Es geht darum, die erkannten Stärken gezielter einzusetzen. Mag sein, dass das nicht in jedem Job möglich ist, aber dann kann man sich in der Freizeit seinen Stärken widmen. Denn auch das kann große Zufriedenheit bringen. Und manchmal kann ein Jobwechsel innerhalb des Unternehmens oder in ein anderes sinnvoll sein.

Es ist sowieso alles in Bewegung. Die Zeiten, wo jemand eine Arbeit annimmt und diese bei ein und demselben Arbeitgeber bis zur Pensionierung durchführt (oder durchhält?) sind wohl vorbei. Oft wollen Mitarbeiter*innen gar keine Veränderung, aber das Unternehmen muss sich verändern, sonst läuft es Gefahr, schnell weg vom Markt zu sein – siehe Nokia, die von den Mitbewerbern am Handymarkt flott überholt wurden. Die Veränderung, nämlich die Menschen nach ihren Stärken bestmöglich einzusetzen, kann sich nur lohnen. Das haben schon viele Unternehmen bewiesen, die diese Unternehmenskultur leben.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie es mir als Mitarbeiterin jahrelang gegangen ist. Ich habe im Großen und Ganzen gut und gerne gearbeitet. Aber richtig aufgeblüht bin ich erst, als ich den Job bekommen habe, den ich schon immer wollte! Zum einen entsprach er meinen Interessen und zum anderen konnte ich meine Stärken voll zur Geltung bringen.

Da habe ich oft Zeit und Raum vergessen, in der Fachsprache nennt man das „Flow“. Ich habe es geliebt und war stolz, auf das was ich tat. Zufrieden und mit einem guten Gefühl ging ich nach getaner Arbeit nach Hause. Ich habe mich nicht schon am Montag auf das Wochenende gefreut oder gejammert, dass die Arbeitswoche erst begonnen hat. Ich konnte mich verwirklichen und daran wachsen und aufblühen.

Aufblühen, so nennt es die Positive Psychologie und so haben wir auch unser e-Book genannt.

Klicke auf dieses Bild in der rechten Spalte 

und du kommst direkt zum Buch.

An den Stärken wird im Rahmen der Positiven Psychologie schon lange geforscht. Es hat sich herausgestellt, dass es länder-, kultur- und religionsübergreifend 6 Tugenden gibt, denen 24 sogenannte Charakterstärken zugeordnet werden können. „Charakterstärken sind unterscheidbare Wege, um eine oder mehrere Tugenden auszuüben bzw. zu zeigen“ (Universität Zürich).

 Willst du wissen, was deine Stärken sind?

Wir möchten dir zwei Wege aufzeigen, die du gehen kannst, um es herauszufinden:

1) Frag Personen in deinem Umfeld (Freund*innen, Partner*innen, Kolleg*innen), welche Stärken sie bei dir erkennen und/oder

2) fülle den VIA Fragebogen der Universität Zürich unter www.charakterstaerken.org aus.

Die Ergebnisse können überraschend oder auch bestätigend sein. ​Entscheidend sind bei dem Resultat des VIA jene Stärken, die auf den ersten Rängen stehen und einen Wert von 100% aufweisen. Diese Stärken sollten so oft wie möglich zum Einsatz kommen – für deine Zufriedenheit und dein erfülltes (Arbeits-)Leben.

Das ist mein persönliches Ergebnis.

Ich habe beides gemacht und die Ergebnisse haben mich überrascht und auch erfreut. Zwei Tugenden sind darauf stark vertreten und zwar Menschlichkeit und Mut. Schön, dass ich meine Stärken im Ministerium für Happiness® leben kann, wo Menschlichkeit an oberster Stelle steht. Und Mut haben wir, sowohl Marie als auch ich, schon oft bewiesen. Schon allein durch die Tatsache, dieses Ministerium gegründet zu haben.

Mut würde auch der eingangs erwähnten Personalchefin gut stehen. Denn schon Demokrit meinte: „Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“

Ein besonderes Beispiel für Mut zeigt diese Aktion:

Im Bild siehst du 9 mutige Frauen, die als Abschluss der Humorberaterinnen-Ausbildung eine Stunde in der Innenstadt von Wien auf sich aufmerksam machten: als Clowns verkleidet. Sie durften in dieser Zeit nicht sprechen. Der vorderste Clown machte etwas vor und alle anderen mussten es bedingungslos nachmachen.

Eine mutige Stunde, in der alle über sich hinausgewachsen sind und obendrein jede Menge Spaß dabei hatten. Und die Reaktionen der Menschen auf der Straße (es waren Hunderte) waren sehr positiv. Übrigens: der Clown in der orangen Hose ganz rechts, das bin ich.

Wie mutig bist du?

„Ihre Zeit ist begrenzt, also verschwenden Sie sie nicht damit, das Leben eines anderen zu leben. Lassen Sie sich nicht von Dogmen in die Falle locken. Lassen Sie nicht zu, dass die Meinungen anderer Ihre innere Stimme ersticken. Am wichtigsten ist es, dass Sie den Mut haben, Ihrem Herzen und Ihrer Intuition zu folgen. Alles andere ist nebensächlich.“  Steve Jobs

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